FAG-HANDBALL
Quelle: NWZ / Autor: ANDREAS CZEKANSKY
Atemberaubendes Tempo
In einer hochdramatischen Begegnung der Handball-Württembergliga trennten sich der TV Altenstadt und Meisterschaftsanwärter Frisch Auf Göppingen II mit einem gerechten 36:36-Unentschieden.
Fast 700 Zuschauer fanden am Sonntagabend den Weg in die Michelberghalle, um das Derby zwischen dem Tabellenzweiten aus Göppingen und dem TV Altenstadt zu sehen. Sein Kommen dürfte keiner bereut haben. Die torreiche Partie hielt alles, was sich die Zuschauer versprochen hatten. Bis sich die beiden Mannschaften nach 60 aufreibenden Minuten mit einem gerechten 36:36-Unentschieden trennten, boten sie ihren Anhängern alles, was ein Handballerherz höher schlagen lässt.
Von Beginn an kämpften alle Akteure um jeden Ball und wunderschöne Spielzüge wechselten sich ab mit tollen Torwartparaden. Erwartungsgemäß dominierten die Angriffsreihen, aber auch die Torleute Michael Rapp und Daniel Schäfer machten mit Glanzparaden immer wieder auf sich aufmerksam.
Mit einem Hammer aus zehn Metern eröffnete Göppingens Bester Mathias Dreimann in der ersten Minute den Torreigen. Im Gegenzug zeigte sich Manuel Feitz unbeeindruckt, tankte sich durch die Göppinger Abwehr und wuchtete das Leder unhaltbar für Keeper Rapp ins linke Eck. In den folgenden 15 Minuten lief bei beiden Mannschaften der Ball wie am Schnürchen und die Abwehrreihen wurden durch schnelles Laufspiel immer wieder ausgehebelt. Bis zum 11:10 blieb die Partie ausgeglichen, bis der TVA vor allem durch die sich auf Linksaußen abwechselnden Glöckler und Bausch sowie den meist nur auf Kosten eines Strafwurfes zu stoppenden Kreisläufer Florian Beutel auf 14:11 wegzog. Göppingens Coach Pascal Morgant reagierte umgehend und nahm in der 22. Minute eine Auszeit. Durch die Ansprache ihres Trainers motiviert erhöhten die Gäste im Angriff die Schlagzahl nochmals, ohne den Abstand zu verkürzen. Engin Eroglu hielt mit knallharten Hüftwürfen die Gäste zunächst auf Distanz. Als beim 17:15 (27.) die Göppinger langsam doch dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken drohten, reagierte Altenstadts Trainer Gerd Römer ebenfalls mit einer Auszeit. Die zeigte umgehend Wirkung und durch nochmals forcierten Tempohandball bauten die Schwarz-Weißen ihre Führung bis zur Halbzeit auf 20:16 aus.
Nach der Pause kamen beide Mannschaften hochkonzentriert aus den Kabinen und wer von den Zuschauern gedacht hatte, eine Steigerung des Tempohandballs sei nicht mehr möglich, der wurde schnell eines Besseren belehrt. Sofort nach Wiederanpfiff legten beide Teams los wie die Feuerwehr und auch der von vielen befürchtete Einbruch der Altenstädter in der zweiten Hälfte blieb aus. Es entwickelte sich eine spannende und hochklassige Partie, in der die Altenstädter ihren Vorsprung mit Zähnen und Klauen verteidigten. Durch das immens hohe Tempo waren beide Trainer zu häufigen Wechseln gezwungen. Die taten dem Niveau keinen Abbruch, da sich die eingewechselten Spieler nahtlos einfügten.
Durch sehenswerte Spielzüge vor allem über die Außenpositionen verkürzten die Göppinger bis zur 50. Minute auf 31:30 und die Begegnung drohte zu kippen. Im Altenstädter Team stimmte allerdings die Moral, Routinier Markus Schade nahm jetzt das Heft in die Hand. Er warf drei seiner vier Treffer in der entscheidenden Phase und so hielt Altenstadts Führung bis zum 35:34 (57.).
Aber auch die Göppinger Angriffsmaschine war jetzt nicht mehr zu stoppen und rettete das leistungsgerechte Unentschieden.
TV Altenstadt: Güclü, Schäfer - Coppola (1), Gallo, Schade (4), Glöckler (2), Beutel (2), Dittmann (5), Feitz (11/3), Erkan Eroglu (1), Engin Eroglu (5), Köppel, Ayhan (1).
FA Göppingen II: Pohl, Rapp - Dreimann (7), Bauer (1), Stump (3), Hartl (7), De Boer (1), Rupp, Kordon (4/2), Gerdes-Röben (1), Rummel (3), Molitor (6), Schwank, Funk (3).
